Unterricht
Der Unterricht orientiert sich an den Richtlinien des Förderschwerpunktes sowie an den Vorgaben und Lehrplänen der allgemeinen Schulen. Der Unterrichtsbeginn ist offen gestaltet. Den Schülerinnen und Schülern soll hier Raum geboten werden in Ruhe anzukommen. Nach der Kontrolle der Hausaufgaben bleibt Zeit und Raum für Frühstück, individuelle Gespräche oder um eventuell aufgetretene Konflikte zu klären und dadurch die Sozialkompetenz der Schüler*innen zu fördern. Daran schließen sich die Stations- und Werkstattarbeit oder der Tages-, Wochen- oder Arbeitsplan an. Diese Unterrichtsformen ermöglichen es den Schüler*innen an dem Lernstoff zu arbeiten, der für sie gerade inhaltlich relevant ist. Sportliche Aktivitäten, Entspannungs-, Konzentrations- und Wahrnehmungsangebote nehmen je nach Förderbedarf der Schüler*innen einen breiten Raum im Unterrichtsalltag ein.
Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist es, in einer angstfreien und überschaubaren Atmosphäre ein Lern- und Handlungsfeld zu schaffen, in dem sich erkennbare, gefühlsmäßige und soziale Lernprozesse individuell vollziehen können. Geborgenheit, Verständnis und Konstanz sind dabei die Grundpfeiler beim Aufbau eines stabilen positiven Selbstkonzeptes.
Unsere Kompetenzerwartungen entwickeln und fördern wir bei unseren Schüler*innen in Unterricht und Schulleben durch vielfältige und umfangreiche Handlungs- und Beteiligungsmöglichkeiten bzw. Fördermaßnahmen/ -methoden/-materialien und -programme.
Wir bieten zielgleichen und zieldifferenten Unterricht gekennzeichnet durch
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Orientierung an Lehrplänen, Richtlinien, schuleigene Curricula
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Methodenvielfalt
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Kooperative Lernformen
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Individuelle am Förderplan orientierte Förderung
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Individualisierung und Differenzierung (Individuelles Fördern und Fordern)
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Einbeziehung von Interessen unserer Schüler*innen
Erziehen und Fördern
Erziehung sehen wir als eine gemeinsame Aufgabe aller an der Förderung eines Kindes beteiligten Personen und Institutionen an mit der Verpflichtung, im Interesse und zum Wohle des Kindes eng zusammen zu arbeiten. Erziehung hat zu Beginn prinzipiell Vorrang vor Unterricht, um durch ein breites Spektrum vielfältiger Angebote unsere Schüler*innen für ihre Schule zu erschließen.
Ausgangspunkte unserer pädagogischen Arbeit sind die Bedürfnisse, Stärken und spezifischen Zugehensweisen der Schüler*innen zu ihrer jeweiligen Lernumwelt.
Die Arbeitsformen und besonderen pädagogischen Maßnahmen zielen u. a. darauf ab, den Schüler*innen in Kleingruppen…
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zu grundlegenden Formen des Lern-, Arbeits- und Sozialverhaltens zu verhelfen
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beim Aufbau und der Stärkung ihres Selbstvertrauens Unterstützung zu geben
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bezüglich ihres Erlebens zu differenzierten Erfahrungen zu verhelfen
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Förderung in den Bereichen der Motorik und der kommunikativen Kompetenz zu bieten.
Damit hat das Team unserer Schule den Bildungs- und Förderauftrag, die Schüler*innen ...
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fit zu machen für soziale Umgangsweisen
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fit zu machen für die allgemeine Schule
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fit zu machen für den Umgang mit Gleichaltrigen
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fit zu machen für die Berufswelt.
Grundlage unserer pädagogischen Arbeit, um die Emotionalität, die Lern- und Persönlichkeitsentwicklung sowie das Sozialverhalten bei den uns anvertrauten Schüler*innen zu fördern, bilden die in gemeinsamer Absprache entwickelten individuellen Förderpläne. Diese werden in regelmäßigen Abständen evaluiert und beschreiben Möglichkeiten der Überwindung von Verhaltens- und/oder Lernproblemen durch entsprechende sonderpädagogische Förderarrangements bzw. -settings, wobei die individuellen Stärken und Ressourcen besondere Berücksichtigung finden. Kleinschrittige Wochenziele dienen unseren Schüler*innen als Orientierung und schaffen Erfolgserlebnisse. Ebenso wichtig ist es uns, unseren Schüler*innen unmittelbare Rückmeldung zu ihrem Arbeits- und Sozialverhalten zu geben.
Bausteine der Förderung
Wir verwirklichen ein umfangreiches Erziehungskonzept, das folgende miteinander verbundene Bausteine umfasst:
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Hausordnung (Schulvertrag) / Schulordnung als allgemeingültiges Regelwerk
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Klassenregelsysteme ((z.B. Ampelsystem, Smiliesystem, Stempelsystem)
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soziale Verstärkersysteme
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Individuelle Coaching-/Verstärker-/Verhaltenspläne, „Verträge“
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Erziehungsvereinbarungen mit den Schüler*innen und Sorgeberechtigten
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Ritualisierte Verhaltensreflexionen (stündlich, täglich, wöchentlich) verbunden mit Selbst- und Fremdeinschätzungsverfahren: verbal und/oder schriftlich (z.B. Coachingplan)
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Konsequente und unmittelbare Verhaltensrückmeldung an die Schüler*innen
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Konsequente und unmittelbare Verhaltensrückmeldung an die Sorgeberechtigten (frühzeitige und regelmäßige Kontaktaufnahme mit Sorgeberechtigten: Lernbegleiter, Telefonate, Hausbesuche, persönliche Gespräche, Briefe)
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Modell-Projekt „Pooling“: Flexibler und bedarfsgerechter Einsatz von festen Schulbegleitungen in den Klassen
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Begleitung/Betreuung durch Integrationshelfer*innen
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Kooperation mit außerschulischen Institutionen (Jugendhilfe; soziale und medizinische Dienste/Institutionen, Polizei, Beratungsstellen ...)
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Übermittagsbetreuung mit warmem Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und variierenden Förder- und Freizeitangeboten
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Klassenrat
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Soziales Lernen / Training in und außerhalb des Unterrichts in Kleinstgruppen oder Einzelförderung in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit
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Einbeziehen außerschulischer Lernorte (z.B. Stadtbibliothek, Feuerwehr, Polizei, Gericht, Post, Theater / regelmäßige Ausflüge und Aktivitäten / ...)
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Präventive Unterrichts-, Projekt- und Förderangebote im Vormittags- und Nachmittagsbereich in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und anderen Kooperationspartnern
Teamteaching
Als Grundprinzip unterrichtlichen Handelns im Förderschwerpunkt ESE an unserer Schule gilt eine möglichst durchgehende Doppelbesetzung (zwei Lehrkräfte pro Klasse).
Dies ermöglicht im Besonderen:
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dass eine Situation aus zwei Blickwinkeln reflektiert werden kann
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das Bearbeiten und Lösen von problematischen Situationen
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individuelles, persönliches Arbeiten, wie beispielsweise Einzelgespräche
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eine größere Flexibilität in der inneren und äußeren Differenzierung
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zwei Identifikationspersonen (männliche und weibliche Rollenvorbilder)
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eine Intensivierung der Elternarbeit herzustellen
Die Kooperation im Team kann in unterschiedlichen Formen erfolgen:
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One teach – one observe
Eine Lehrkraft übernimmt die primäre Unterrichtsverantwortung, die andere beobachtet.
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One teach – one drift
Eine der Lehrkräfte übernimmt die primäre Unterrichtsverantwortung, die andere unterstützt Schüler*innen bei der Arbeit, bei der Regulation ihres Verhaltens und ihrer Absichten.
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Station teaching
Der Unterrichtsinhalt wird in zwei Bereiche aufgeteilt. Es werden zwei Gruppen gebildet, die zuerst von der einen, dann von der anderen Lehrkraft unterrichtet werden.
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Parallel teaching
Jede Lehrkraft unterrichtet eine Klassenhälfte, beide beziehen sich auf dieselben Inhalte.
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Remedial teaching
Eine Lehrkraft unterrichtet die Gruppe von Schüler*innen, die andere arbeitet mit denjenigen, die auf einem anderen Niveau arbeiten.
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Supplemental teaching
Eine Lehrkraft führt die Unterrichtsstunde durch, die andere bietet zusätzliches Material und differenzierte Hilfen für diejenigen Schüler*innen an, die den Stoff so nicht bewältigen können.
Besondere Angebote
Unsere Schule mit de Förderschwerpunkt Emotionale & Soziale Entwicklung bietet besondere Angebote an.
Diese kommen allen Schüler*innen zugute.
Dazu zählen u.a.:
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Kleine Klassen mit 11 bis 14 Schüler*innen
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Klassenlehrer*innen-Prinzip / Team-Teaching
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Klassen- und Gruppenunterricht
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Strukturierte Lernumgebung
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Rhythmisierter und ritualisierter Tages- bzw. Unterrichtsablauf
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Ganzheitliche Förderung (Sprache, Kognition, Wahrnehmung, Motorik, Emotionalität, Soziabilität) in allen Unterrichtsfächern
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Diagnostik / Erstellung individueller Förderpläne
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Leistungsdifferenzierung / individuelle Lernzeiten
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Individuelle Zuwendung
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Vielfältige Unterrichts-, Differenzierungs- und Förderangebote durch besondere räumliche und sächliche Ausstattung
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Lebensplanung und Berufsorientierung / Schülerfirmen / Langzeitpraktika
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Schulsozialarbeit
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Modell-Projekt „Pooling“: Flexibler und bedarfsgerechter Einsatz von festen Schulbegleitungen in den Klassen
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Offene Ganztagsschule bis 15:15 Uhr
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Übermittagsbetreuung in der Sekundarstufe I
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Enge Kooperation mit den Sorgeberechtigten mit Beratung und Begleitung
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Außerschulische Lernorte / Projektangebote / Kultur und Schule
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Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Einrichtungen
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Kontakte zu außerschulischen Hilfsangeboten
Aktivitäten
Neben der täglichen Unterrichtsarbeit in den Klassen finden in jedem Schuljahr inner- und außerschulische Veranstaltungen für die Schüler*innen statt.
Dazu zählen u. a:
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Verschiedene Feste und Feiern auf Klassen- oder Schulebene
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Veranstalten eines großen Adventscafés
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Klassenfahrten, Tagesausflüge, Übernachtungen in der Schule
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Besuch von außerschulischen Lernorten (z.B. Stadtbibliothek, Feuerwehr, Polizei, Gericht, Post, Theater, Museum…)
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Teilnahme an regionalen und überregionalen Wettbewerben
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Teilnahme am Kunstprojekt "Kultur und Schule"
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Praktika, Langzeitpraktika, Betriebsbesichtigungen
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Gestaltung des Schulaußengeländes und der Flure
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Teilnahme an den Bundesjugendspielen
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Teilnahme an Sportfesten/Turnieren des Märkischen Kreises (Fußball, Tischtennis, Badminton, ...)